Ganz weit vorn aufm Kiez.

Die Frau in Schwarz

 Ein Thriller von Stephen Mallatratt nach einer Novelle von Susan Hill

Von Hollywoods schwarz-weiß Klassikern des Alfred Hitchcock bis hin zu den modernen Thrillern wie “Shining”, “Das Schweigen der Lämmer” oder “Sixth Sense” immer hat sich das Publikum mit Vorliebe gruseln lassen.
Aber was könnte mehr gruseln, als das Grauen hautnah zu erleben, und dem Grund für Gänsehaut und Angstschweiß Auge in Auge gegenüber zu stehen.
Kein Kinofilm der Welt kann diese Erfahrung bieten. Theater kann. Und wie bereits 15 Millionen Theaterbesucher in London festgestellt haben, Theater tut es.
Darum- kommen Sie besser nicht allein.

ie leere Bühne eines kleinen Theaters bildet den Rahmen für die haarsträubenden Ereignisse dieses Thrillers.

Ein Anwalt heuert einen jungen Schauspieler an, um ihm bei der Erzählung einer Geschichte beizustehen, die ihn schon seit vielen Jahren des nächtens heimsucht. Heimsucht und quält. Er will diese Geschichte vor Freunden und Verwandten erzählen, die ihren Ursprung auf dem Begräbnis einer seltsamen, alten Dame hatte. Hier hatte Kipps, so der Name des Anwalts, die Frau in schwarz zum ersten mal getroffen. Die bloße Erwähnung dieser Frau ließ das Herz der Dorfbewohner angstvoll höher schlagen. Jedem, der sie sah, drohte der Tod. Nun beschwören der Anwalt und der Schauspieler noch einmal die Geister der Vergangenheit in einer dunklen, stürmischen Herbstnacht…
Seit elf Jahren ist “Die Frau in schwarz” jetzt im Londoner West-End zu sehen. In dieser Spielzeit feiert die Londoner Produktion ihre 5000.(!) Vorstellung und jetzt sucht “Die Frau in schwarz “ zum ersten Mal Hamburg heim.

Pressestimmen

„Eine nervenaufreibende Erfahrung“
[London Daily Mail]

„Bereiten Sie sich auf schlaflose Nächte vor“
[Daily Express]

„Eine Geistergeschichte, die einem Schauer über den Rücken jagt und ein dumpfes Gefühl in der Magengegend hinterläßt“
[Time Out]

Die Personen
Regie………………………………………..Carolanne Wright
Regieassistent…………………………………Ulrike Biskup
Bühne & Kostüme…………………….Frank Thannhäuser
Licht………………..Jan Marc Ramm & Franz Schumacher
Ton…………………………Birger Koch & Teun Leemreijze

Mit
Frank Thannhäuser & Sebastian Kraft

Stephen Mallatratt

Als Stephen Mallatratt sein erstes Theaterstück “An Englishman´s Home” schrieb, spielte er gleichzeitig in Alan Ayckbourne´s Theatergruppe “ The Scarborough Company”. Später beauftragte Ayckbourne ihn damit, “ The Chimes” von Dickens und die Komödien “ Mother Country” und “ St. Trixie” für die Bühne zu adaptieren. Für das Contact Theatre in Manchester schrieb er das Stück “ Comic Cuts”, welches in verschiedenen Häusern der Umgebung zur Aufführung gelangte. Nach einer dreimonatigen landesweiten Tournee wurde ihm der “ Thames TV Theatre Writer´s Award” zugesprochen. Ein Auftrag von Nyfield Theatre in Southampton veranlaßte ihn, “ Marlowe´s Play “ zu verfassen.- ein Stück über das Leben des britischen Dramatikers Christopher Marlowe.
1985 stieß Mallatratt zum Drehbuchautorenteam von “ Coronation Street”. Weihnachten 1987 wird “ The Woman in black” vom Scarborough Theatre uraufgeführt, nachdem Mallatratt Susan Hills Roman für die Bühne bearbeitete. Neben der Dramatisierung eines Romans von Henry James hat sich Mallatratt in jüngster Zeit erneut einem Werk von Susan Hill zugewandt.
Im Augenblick arbeitet er für Yorckshire TV am Drehbuch ihres Romans “Strange Meeting”.

Carolanne Wright
Carolanne wurde in Neuseeland geboren. Die Ausbildung der vielseitigen Künstlerin (Klassischer Gesang, Schauspiel , Jazz, Ballett) erfolgte in Neuseeland, England und Deutschland, wohin sie durch ein Engagement bei „CATS“ kam. Seither konnte man sie in vielen Musical-Produktionen bewundern. Sie spielte in „BEEHIVE“, „TORCH“, „INTO THE WOODS“, „A…MY NAME IS ALICE“ und „THE DIVINERS“. Sie war in der Uraufführung des 70er Jahre Musicals „FREAK OUT“ zu sehen, spielte in „SHOUT“ im Delphi Theater und in „DER KLEINE HORRORLADEN“ und „THE ROCKY HORROR SHOW“ im Imperial Theater. Im November 1998 hatte die Produktion „LADIES NIGHT“ im Imperial Theater Premiere. Diese Show wurde von Carolanne produziert und inszeniert und lief über zwei Spielzeiten in unserem Haus. Auch in unserer Revue „HOSSA – die Schlagerrevue der 70er Jahre“ ist Carolanne zu sehen.

Sebastian Kraft
Nach einer umfangreichen Ausbildung in Tanz, Gesang uns Schauspiel an verschiedenen Instituten in Köln, Hamburg und Münster tanzte Sebastian unter anderem in „CARMINA BURANA“, „CARNEVAL IN VENEDIG“ und „KNOCKING ON FORBIDDEN DOORS“. Er spielte in den Musicals „LA CAGE AUX FOLLES“ als Phädra und in „MY FAIR LADY“ als Freddy an der Oper Kiel. Sebastian gehört zur Originalbesetzung der deutschen Erstaufführung von „LADIES NIGHT“ im Imperial Theater. Er spielte in „WASH & BLOW“, „MEIN LEBEN UND ICH“ von Thomas Herrmans. Im Imperial Theater war er außerdem in den Stücken „DER KLEINE VAMPIR“, „DER ZAUBERER VON OZ“ in der „ROCKY HORROR SHOW“ als Brad und Werwolf und in der aktuellen Hausproduktion „HOSSA“ zu sehen.
Sebastian choreographierte das Musical „My fair Lady“ an der Oper Kiel, assistierte bei der „Rocky Horror Show“ und erstellte die Tanznummern von „Hossa“.

Frank Thannhäuser
…ist seit Eröffnung des Imperial Theaters im Jahre 1994 Intendant, Regisseur und Darsteller in einer Person.
Nachdem es den gelernten Schauspieler Anfang der 90er-Jahre an die Elbe zog, machte sich der gebürtige Kasseler in der Musicalbranche als Darsteller, Regisseur und Übersetzer („Grease“, „West Side Story“, „Hair“, „Fame“, „Oklahoma“, „Show Boat“, etc.) einen Namen und ist ohne Frage einer der Intimkenner der Musicalszene weltweit.
Für seine Übersetzung von „Gypsy“ wurde ihm 1997 der Imagepreis der Gesellschaft für unterhaltende Bühnenkünste verliehen.
In Hamburg war Frank in den Produktionen „SCHULD WAR NUR DER BOSSA NOVA“, „GREASE“, „WIE WÄRS MIT LIEBE“, „DER KLEINE VAMPIR“, „BLIND DATE“, „ZUSTÄNDE WIE IM ALTEN ROM“ , „LOLLIPOP“ und „DER KLEINE HORRORLADEN“ zu sehen.
Regiearbeit leistete er für folgende Stücke: „TOM FOOLERY“, „GREASE“ in Hamburg und Berlin, „DER KLEINE VAMPIR“, „A SLICE OF SATURDAY NIGHT“, „LOLLIPOP“, „DER RÄUBER HOTZENPLOTZ“, „NEUES VOM RÄUBER HOTZENPLOTZ“ ,“DER ZAUBERER VON OZ“ , „DER KLEINE HORRORLADEN“ , „THE ROCKY HORROR SHOW“ und „HOSSA – die
Schlagerrevue der 70er Jahre“.
1998 erhielt er den Image Award für die beste Übersetzung eines Musicals.

William Shakespeare – “Hamlet”

“ Sie sagen immer, wenn die Jahreszeit naht,
Wo man des Heilands Ankunft feiert, singe
Die ganze Nacht durch dieser frühe Vogel;
Dann darf kein Geist umhergeh´n, sagen sie,
Die Nächte sind gesund, dann stürzt kein Stern,
Kein Kobold stiehlt, noch mögen Hexen zaubern:
So gnadenvoll und heilig ist die Zeit.”

“DIE FRAU IN SCHWARZ” – Anmerkung von Stephen Mallatratt

Als ich “DIE FRAU IN SCHWARZ” zum ersten mal las, lag ich zwischen Reihenweise sonnengebräunter Körper an einem Strand von Griechenland. Der Duft von Ambre Solaire vermischte sich mit dem des Schweißes und halb Birmingham schien sich an diesem einen Strand versammelt zu haben. Diese Fleischbeschau hatte wenig mit dem Nervenkitzel, der mich in diesem Buch erwarten sollte zu tun. Um so beachtlicher ist es, wenn ein Buch, daß ganz gegensätzlich zur Umgebung des Lesers geschrieben ist, dennoch versteht, diesen zu fesseln und ihn die sommerliche Fröhlichkeit vergessen läßt, ja sogar vermag den geneigten Leser zu erschrecken. Ein paar Jahre später, ich war in der Zwischenzeit als Hausautor für das Stephen Joseph Theatre in Scarborough tätig, war ich auf der Suche nach einem passenden Weihnachtsprogramm. Es sollte ein Kontrast zur ausgelassenen Fröhlichkeit der typischen Weihnachtsunterhaltung sein, die in dieser Jahreszeit alle Repertoiretheater packt, wie ein überfröhlicher Grippevirus, und doch sollte das Stück die Jahreszeit und deren Stimmung nicht vollends ignorieren. Aus diesem Grund dachten Hausregisseur Robin Herford und ich an eine gute, klassische Geistergeschichte. Romantisch und doch erschreckend. Susan Hill erlaubte uns die Dramatisierung ihrer Novelle, auch wenn sie, wie ich später hörte, mehr als skeptisch darüber dachte, wie man einen Hund und eine Ponykutsche glaubhaft auf die Theaterbühne bringen könnte. Probleme, die eine clevere Lösung erfordern würden. Ich war sehr glücklich, dieses Konzept mit Robin erarbeiten zu dürfen. Es gibt nicht so viele Geistergeschichten in Schauspielform und wir tappten zunächst wahrlich im Dunkel. Seine Mitarbeit war mehr Wert, als die eines guten Regisseurs. Ich hatte große Freude an der Adaption dieses abenteuerlichen Stoffes. Ich hoffe, Sie haben Spaß ihn auf der Bühne zu sehen.

“DIE FRAU IN SCHWARZ“ – Textauszug

Sie erzählen von efeuumschlungenen Klosterruinen Im Mondlicht; von feuchten Leichenhäusern und von Keuchen und Kreischen, Stöhnen und hastigen Schritten.
Es war ein Spaß, ein fröhliches und harmloses Spiel und ich wollte kein Spielverderber sein, alt, spießig und phantasielos. Ich wandte mich nur ab, damit niemand mein Unbehagen merkte. Die ganze Zeit, während ihrer makaberen, gräßlichen Erfindungen, hatte ich nur einen einzigen Gedanken, nein, nein, keiner von euch hat auch nur die geringste Vorstellung. Das ist alles Unsinn, Phantasie. Die Wahrheit ist ganz anders und viel schrecklicher. “ Es tut mir leid, euch zu enttäuschen,” sagte ich, “aber ich habe keine Geschichte zu erzählen.” Und ich ging schnell aus dem Zimmer und aus dem Haus. In wahnsinniger Erregung wanderte ich umher, mein Herz pochte wie wild, mein Atem raste. Tief im Herzen hatte ich immer gewußt, daß die Erfahrung mich nicht verlassen würde.
Ja, ich kannte eine Geschichte, eine wahre Geschichte, eine Geschichte voller Schrecken und Spuk, Angst und Elend. Aber dies war keine Geschichte, die man am Weihnachtsabend vor dem Kamin erzählen konnte.

Wir danken:
Dem Thalia Theater – Hamburg Dungeon – Rowolth Verlag

 Premiere: 07.10.2001, Derniere: 04.12.2001