Das Kontaktanzeigen Musical
Laut Statistik leben ungefähr 13 Millionen Menschen alleine.Das entspricht 1/6 der bundesdeutschen Bevölkerung. 1/3 aller Haushalte sind Einpersonenhaushalte.Insbesondere in Großstädten leben immer mehr Menschen allein. Dabei handelt es sich um Singles, aber auch um geschiedene Paare und Hinterbliebene.
Nicht alle Singels sind mit Ihrem Alleinsein glücklich. Da die Kontaktaufnahme besonders in Großstädten schwierig verläuft, boomen die Kontaktanzeigenmagazine und Partnervermittlungsinstitute Rund 5 Millionen Kontaktanzeigen werden jährlich allein in Deutschland aufgegeben.Die Chance, dabei den Partner fürs Leben zu finden, liegen zwischen 10 und 15 Prozent.
BLIND DATE beschäftigt sich mit dem Volkssport der 90er. Sechs Charaktere bewegen sich durch den Dschungel der Anzeigenwelt.Sie haben eins gemeinsam, sie wollen aus Ihrer zu klein und einsam gewordenen Welt ausbrechen, jemanden Kennenlernen, ihr Leben zu zweit neu beginnen. Aber die einst aus Schutz aufgebauten Wände, lassen sich aus den unterschiedlichsten Gründen nicht überwinden.Sei es, dass eine fixe Idee im Hinterkopf bleibt, die den „Traumpartner“ als unerreichbare Untopie darstellt, oder dass Kontakt Schwierigkeiten den Weg nsch außen Blockieren.Vielleicht sucht man auch gar nichts neues sondern sehnt sich nach dem einmal erlebten zurück?
Oder man meckert solange an jemandem herum, bis sämtliche Reibungspunkte glattgebügelt und der „Lieblingstyp“ eigentlich stinklangweilig geworden ist? – Es gibt viele wege zum angestrebten Ziel, doch mindestens ebensoviele Sackgassen ringsherum.
Die relativ kühle Anzeigenwelt bildet den Hintergrund für eine rasante Szenenfolge,ind der jeder Charakte einzeln (duch eine bestimmte Farbe gekennzeichnet)seien Weg gehen muss, auf andere, ebenfalls suchende trifft und am Ende allein oder zu zweit zurückbleibt.
Stilistisch bewegen wir uns im 96er Sixties-RTevival, das – wegen der ausgesprochen weiten Musikalischen Bandbreite des Stückes – sehr gut in die Angesprochene Yuppi-Welt passt und die Kühle und Anonymität transportiert. Unterbrochen werden diese lose miteinander verbunden Geschichten der einzelnen Charaktere durch kommendierende Szenen, die sich den unterschiedlichen Themen annehmen. Ob es frustrierte Töchter sind, denen von den Müttern ihre Männer aufgedränkt werden oder das Thema „Eifersucht beim Gruppensex“ – jedes Thema wird überhöht, schrill, aber ohne „Trash“, mit Ironie und einer Prise Sarkasmus zubereitet.Dabei erscheint die eine oder andere Situation doch recht bekannt, oder?Bevor es ein Happy End geben Kann – wenn es denn eins gibt – müssen die Kandidaten zuerst an den Start gehen. Der wettlauf um den Traumpartner per Kontaktanzeige kann beginnen…
Nico Rabenald
Buch und Texte………David Crane, Seth Friedman und Marta Kaufman
Musik……………..Alan Menken, Stephan Schwartz, Michael Skloff, William K. Dreskin, Joel Philip Friedmann, Seth Friedman
Deutsche Fassung……Frank Thannhäuser & Vivica Leder
Regie……………Nico Rabenald
Regieassistenz…………Kathinka Koch
Musikalische Leitung…….Andrea Simmendinger
Associate M.D. ……………Ferdinand Tober
Choreographie………Annette Fischer
Assistenz………..Christian Heckelsmüller
Kostüme……….Karin Alberti
Bühne……….Johannes Wienand
Maske………….Sabine Schloßmacher, Franck Hausen
Licht………..Lars Deutrich, Franz Schumacher
Ton………….Birger Koch, Teun Leemreijze
Fotos………….Nik Konietzny
Eine Produktion der Imperial Theater GmbH, Hamburg
Ensemble
Sonia Farke
Annette Fischer
Christian Heckelsmüller
Alex Melcher
Yvonne Ritz Andersen
Frank Thannhäuser
Carola Thierheimer
Willi Welp
Die Blind Date Band
Piano…………….Andrea Simmendinger, Ferdinand Tober
Schlagzeug/ Percussion/ Keyboard…..Helge Teschner
Gitarre/ Banjo……..Uli Kringler, Stephan Birkmeyer
Flöte, Klarinette, Saxophone………Detlef Raschke, Sven Kagelmann
Bass……..Sven Berger, Dirk Ritz